Neue Mitglieder im künstlerischen Leitungsteam
Unter dem Motto »Unser aller Blut ist rot« starten die Landesbühnen Sachsen im September 2022 in die neue Spielzeit. Die Höhepunkte im Spielplan markieren 22 Premieren in den Sparten Schauspiel (8), Musiktheater (8), Tanz (3) und Figurentheater (3), mit denen Deutschlands zweitgrößtes Reisetheater neben dem Standort Radebeul auf Gastspielen in ganz Sachsen und darüber hinaus unterwegs ist. Die bevorstehende Saison wird gestaltet von einem teilweise neuen künstlerischen Leitungsteam:
Chefdramaturgin ist ab der Spielzeit 2022/23 Dr. Ruth Heynen, die zuvor als Schauspieldirektorin am Staatstheater Cottbus engagiert und als Dramaturgin, Kuratorin und Dozentin international tätig war. Kai Anne Schuhmacher ist neue Operndirektorin der Landesbühnen Sachsen und inszenierte im August bereits Richard Wagners „Der fliegende Holländer“ bei den Felsenbühnen Festspielen 2022. Die künstlerische Leitung der 14-köpfigen Tanzcompagnie übernimmt Natalie Wagner. Ihre erste Landesbühnen-Produktion „Poesie der Resonanz“ (Uraufführung) ist ab 15. Oktober 2022 auf der Hauptbühne in Radebeul zu sehen.

v. l. n. r. Natalie Wagner (Künstlerische Leiterin der Tanzcompagnie), Manuel Schöbel (Intendant und Geschäftsführer), Ruth Heynen (Chefdramaturgin), Artemis Willms (kaufmänn. Geschäftsführerin), Kai Anne Schuhmacher (Operndirektorin) | © René Jungnickel
Premieren 2022/23: Ausblick
Unter den Premieren der neuen Saison finden sich Klassiker wie u. a. Georg Büchners „Woyzeck“, Goethes „Faust“ und Mozarts „Don Giovanni“ ebenso wie jüngere Werke, darunter die Schauspielproduktion „Unterleuten“ nach dem Roman von Juli Zeh, der von Ruth Heynen für die Theaterbühne adaptiert wird. Weitere Höhepunkte bilden u. a. der Doppelabend „Nachtgewächse“ mit Werken von Arnold Schönberg und Peter Maxwell Davis, die Komödie „Harold und Maude“ sowie Jules Massenets Oper „Werther“, bei der die Landesbühnen Sachsen mit der deutsch-französischen Opernregisseurin Béatrice Lachaussée zusammenarbeiten. Die erste Premiere der Spielzeit findet am 15. Oktober 2022 mit Natalie Wagners Tanzprojekt „Poesie der Resonanz“ statt.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dem jungen Theaterpublikum: In Radebeul stellt das junge.studio der Landesbühnen Sachsen während der gesamten Spielzeit partizipative Angebote bereit und ist darüber hinaus in Kitas, Schulen und Bildungseinrichtungen der Region unterwegs. Neu im Spielplan sind Veronika Boutinovas Klassenzimmerstück „Gary ist kein Cowboy“ (Deutschsprachige Erstaufführung) und die Stückcollage „Unser aller Blut ist rot“, die von Operndirektorin Kai Anne Schuhmacher eigens für Schulen konzipiert wurde.
Kooperationen
Auch 2022/23 arbeiten die Landesbühnen Sachsen wieder eng mit anderen Kultureinrichtungen und Partnern zusammen. Projekte, die im Rahmen dieser Kooperationen entstehen, sind u. a. die Premiere der Operette „Die Zirkusprinzessin“ in Kooperation mit dem Deutsch-Sorbischen-Volkstheater Bautzen und das über Neustart Kultur geförderte tanz- und medienpädagogische Pilotprojekt „Der schwarze Spiegel“, das zusammen mit der Trans-Media-Akademie HELLERAU und der 116. Oberschule in Dresden realisiert wird. Eine besondere Premiere findet im Sommer 2023 statt: Für die Produktion „Rusalka – Oper für alle“ wurde ein Regiewettbewerb für ein junges Regieteam ausgeschrieben. Die Gewinner*innen werden ihre Idee als mobile Produktion mit Kammerorchester an ungewöhnlichen Orten aufführen können, beginnend im Innenhof des Bauernmuseums Zabeltitz am 9. Juni 2023. Durch das EU-geförderte Projekt „connect up“ sind die Landesbühnen Sachsen zudem eng mit der internationalen Theaterszene vernetzt: In Zusammenarbeit mit dem »Cloud Theater« und dem »Wrocławski Teatr Lalek« (Polen) entsteht die Figurentheater-Produktion „Rauschen“. Die Stückentwicklung von Agata Kucińska steht ab März 2023 auf dem Programm.
Erfolgreicher Abschluss der »Felsenbühnen Festspiele 2022«
Durchschnittlich über 1000 Besucherinnen und Besucher pro Vorstellung
Auf der Felsenbühne Rathen ist die Sommersaison 2022 am 4. September erfolgreich zu Ende gegangen. Mit Begeisterung wurde die letzte Vorstellung von Richard Wagners „Der fliegende Holländer“ als Abschluss der erfolgreichen Sommerspielzeit aufgenommen. Zu Carl Orffs „Carmina Burana“ fanden sich am Vortag über 1700 Menschen in Europas schönstem Naturtheater ein. Zu den „Felsenbühnen Festspielen“ begrüßten die Landesbühnen Sachsen zwischen dem 27. Mai und dem 4. September über 50.000 Besucherinnen und Besucher in 49 Vorstellungen. Damit verzeichnet das Theater die erfolgreichste Saison auf der Felsenbühne Rathen nach der Wende.
„Die Hoffnungen auf den künstlerischen Erfolg und eine große Publikumsnachfrage sind aufgegangen“, sagt Landesbühnen-Intendant Manuel Schöbel. „Die umfangreichen Baumaßnahmen zur Neugestaltung der Felsenbühne Rathen und ein anspruchsvolles künstlerisches Programm von Leonard Bernsteins ‚West Side Story‘ bis hin zur Wagner-Oper ‚Der fliegende Holländer‘ haben weit über Sachsen hinaus für Aufmerksamkeit gesorgt“.
Das Programm für Sommer 2023 wird in Kürze veröffentlicht. Mit einer Neuproduktion von Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ geben die Landesbühnen Sachsen bereits die erste Premiere für die nächste Sommersaison bekannt. Richard Wagners „Der fliegende Holländer“ kehrt aufgrund des großen Zuspruchs im Sommer 2024 zurück auf die Naturbühne.