Mein Kampf
Farce von George Tabori
1910: Adolf Hitler ist aus der Provinz nach Wien gekommen um Kunst zu studieren. Sein Zimmer teilt er mit dem Juden Lobkowitz, einem Koch, und Schlomo Herzl, einem Buchhändler, der an einem Roman mit dem Titel „Mein Kampf“ arbeitet. Der kluge, schlitzohrige Herzl und der untalentierte, trübsinnige Hitler freunden sich an. Als Hitler vom Aufnahmegremium der Kunstakademie abgelehnt wird, tröstet ihn Herzl und Hitler erfährt zum ersten Mal in seinem Leben so etwas wie Zuwendung und Sympathie. Herzl überlässt seinem neuen Freund sogar den Titel seines Buches für dessen erste eigene politische Schrift. Schließlich verwandelt er ihn auch äußerlich in den Adolf Hitler, den wir aus der Geschichtsschreibung kennen. Mit seiner väterlichen Fürsorge trägt Herzl dazu bei, dass der verhinderte Künstler Hitler den Weg in die Politik findet. Mit – wie sich gezeigt hat - fatalen Folgen für die Weltgeschichte.
Der jüdische Theatermacher Tabori versteht es meisterhaft mit dem Entsetzen Scherz zu treiben. In seinem bitterbösen Stück in der Nachfolge von Brechts „Arturo Ui“ und Chaplins „Der große Diktator“ stellt er immer wieder ein Gleichgewicht her zwischen realistischer Tragik und überzeichneter Groteske und rüttelt an den letzten Tabus der Gegenwart.
Regie
Peter Dehler
Ausstattung
Anja Fuhrtmann
Musikalische Leitung
Tobias Herzz-Hallbauer
Dramaturgie
Kerstin Weiß
Herzl
Grian Duesberg
Lobkowitz
Alexander Wulke
Hitler
Julia Rani
Gretchen
Tammy Girke
Frau Tod
Sandra Maria Huimann
Himmlisch
Holger Uwe Thews
Mizzi, ein Huhn
Josepha Kersten
Musiker
Tobias Herzz Hallbauer/ Marco Pfennig