Wunderwelten
Eine Stückentwicklung der Förderschule »An der Nassau« Meißen
Das Leben ist ein Wunder! In meiner Fantasie kann ich alles sein: Ich kann an unbekannte Orte reisen, kann fremde Planeten besuchen, mit Meerjungfrauen schwimmen, mit Luftballons fliegen, mit Tieren und Pflanzen sprechen, in Märchenwelten eintauchen, in einem Computerspiel die Hauptfigur sein, im Schlaraffenland tanzen, im Zirkus auftreten, mich in einer Diamantwelt verirren oder eine berühmte Schauspielerin werden… Möchtest Du mitkommen?
Mitte Januar haben zwölf Schüler*innen begonnen, sich mit dem Stück ›Wunderwelten‹ zu beschäftigen. Den Impuls für die Auseinandersetzung gab das Buch ›Willys Wunderwelt‹, indem verschiedene fantastische Welten aufgezeichnet werden. Jede Person sollte eine eigene Wunsch-, Traum- oder Wunderwelt haben. Und so begannen wir euphorisch und mit den Köpfen voller Bilder den einzelnen persönlichen ›Wunschwelten‹ auf die Spur zu kommen und Leben einzuhauchen. Einige schrieben Geschichten, andere warfen nur ein Wort, ein Bild oder einen Gedanken in den Ring. Und so begannen die Welten mehr und mehr ihr eigenes Gesicht zu entwickeln oder sogar ihre eigene Dynamik zu entfalten.
Jede Person steht einmal im Mittelpunkt der Szene und alle Mitspieler*innen bauen eine Welt – also die Wunderwelt, die sich diese Person fantasiert hat – um sie herum auf. Manche Welten finden ihre Form als erzählte und bebilderte Geschichte, andere sind in abstrakteren Choreografien verpackt oder werden in performativen Fragmenten, Tanz oder anderen Formen zum Ausdruck gebracht.
Die individuellen Wünsche und Vorstellungen der Schüler*innen wurden während der gesamten Zeit als Kern der Wunderweltszene ernst genommen und in einem gemeinsamen Erarbeitungsprozess zugespitzt, verfremdet und mit ästhetischen Mitteln angereichert. Das Besondere an der Arbeit war der immer fortwährende Prozess aus Reflexion, Rückkopplung, Nachjustierung und Manifestation, an dem alle gemeinsam beteiligt waren, bis schließlich ein Szenenergebnis für jede Wunderwelt zustande kam, mit dem die Gruppe und vor allem die jeweilige Person zufrieden waren.
Herzstück der Gruppe und der Arbeit ist – neben der reichlich genutzten theatralen ›Probierenwirausspielweise‹ – das Zusammenspiel aller Beteiligten. Zuhören, reagieren, lachen, streiten und sich wieder versöhnen – kurzum das organisch-empathische Miteinander – wird sichtbar und auch für den Zuschauenden erlebbar!
Die Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung ist 2023-2025 in einer Großen Kooperation mit KOST.
Leitung: Melanie Lange
Zum Festival: KOSTbar
Vorstellungstermine
Besetzung